Das gibt anderen Halt
Ökumenisches Fensterln – Schau in unseren Alltag!
Ökumenischer Zusammenhalt wächst dort, wo Christ*innen gemeinsam ihren Glauben feiern. Besonders tragend aber kann eine ökumenische Beziehung dann werden, wenn auch zentrale Themen und Prozesse oder neue kreative Ideen der jeweiligen Kirchengemeinden vor Ort geteilt werden.
Darauf zielt das ökumenische Fensterln: „Schau mal rein, was bei uns gerade dran ist.“
Wie beim echten Fensterln geschieht es, wenn noch nichts perfekt ist. Fragen und Herausforderungen sind im Fluss, die Arbeit noch nicht ganz getan – und trotzdem lass ich die Nachbarn drauf schauen. Dieser Blick von außen kann dabei auch neue bereichernde Perspektiven eröffnen.
Vielleicht bekommen Sie Lust, mit Menschen einer anderen Konfession ein Stück Alltagsleben zu einem dieser Themen zu teilen?
1) Werkstatt Reformprozesse
„PUK“, „Maria 2.0“, „Landesstellenplanung“, „Pastoralkonzepte vor Ort“ – ihre Namen klingen für Nicht-Insider nach einem Elf aus dem Sommernachtstraum oder einem Computerprogramm, aber es sind aktuelle Prozesse in unseren Kirchen, die auch die engagierten Christ*innen in ihren Gemeinden vor Ort intensiv beschäftigen. Christ*innen aus verschiedenen Konfessionen, nicht nur römisch-katholische oder evangelisch-lutherische, sondern auch Orthodoxe, Methodisten, Anglikaner*innen und viele andere wünschen sich Reformen und neue Wege in ihren Kirchen. – Und in denselben Kirchen sehen Andere eher mit Sorge auf laufende Änderungsprozesse. Vieles ist im Fluss, noch nichts ist perfekt. Zu erklären, zu tasten, zu hören, was da gerade vor sich geht, dazu öffnet eine Gemeinde die Werkstatttür für Freunde aus der Ökumene.
Ist Ihnen das Thema für eine ganz öffentliche Diskussion zu heikel? Dann fensterln Sie kleiner: auch ein Austausch auf Kirchenvorstands- oder Pfarrgemeinderatsebene kann sehr befruchtend sein für die Leitungsteams.
2) Klimaschutz bei uns
„Schöpfungsfest“, „Laudato si“, „Schöpfungsleiter“, „Grüner Gockel“ – für viele Gemeinden ist der Schutz der Natur und Mitwelt eine Selbstverständlichkeit, die aus ihrem Glauben erwächst. Aber wie leben das die anderen Konfessionen? Fensterlt doch mal in den Alltag und seht: was bedeutet das fürs Bauen, fürs Heizen, für kirchliche Flächen, die Bildungsarbeit, was für die konsumierten Lebensmittel?
Gerade bei diesem Thema können sich auch Jugendliche aus verschiedenen Gemeinden ins Fenster blicken. „Ihr wollt auch mehr Klimaschutz?“ – „Schaut her, so machen wir das.“
3) Unsere und Eure Beziehungen in die Welt
Manche Menschen lernt man ja erst dann richtig kennen, wenn man ihre Familie kennen lernt. So kann es auch in der Ökumene sein. Viele Gemeinden haben Partnerschaften in Südamerika, in Afrika oder auch in anderen europäischen Ländern. Erfahren Sie Neues voneinander: Wer „gehört“ noch zur Nachbargemeinde? Laden Sie zum Fensterln ein und zeigen Sie, wer Ihnen noch am Herzen liegt.
Wie kann Ihr „Fensterln“ konkret aussehen?
- Sie finden einen „Fensterlpartner“ mit dem Sie sich austauschen wollen. Das kann eine Ihnen noch wenig bekannte Gemeinde einer anderen Konfession sein – oder Ihre Lieblingsschwestergemeinde, wie Sie wollen.
- Sie beraten gemeinsam, welches Thema Sie von sich zeigen wollen und was Sie hinter den Fenstern der Nachbarn interessiert.
- Sie überlegen, welche Form für Sie passt. Die wird sich auch an den je aktuell nötigen Hygieneschutzmaßnahmen orientieren müssen. Im Ernstfall sind auch Zoomfenster eine Option. Oder es geht tatsächlich auch draußen: Sie laden Ihre Gäste vor ein Fenster ein, das wie bei einem lebendigen Adventskalender zum Thema gestaltet ist. Nach einer Vorstellung des Fensterinhalts, kommen Sie dort im Freien ins Gespräch. Später im Jahr werden auch Veranstaltungen in Gemeindesälen möglich sein oder ein Themenpicknick mit Speisen der Partnergemeinde.
Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen! Wir freuen uns auch über Bilder von Ihrer Veranstaltung „Ökumenisches Fensterln“.